Ein paar der bei diesem Shooting entstandenen Bilder könnte ihr am Ende des Artikels anschauen..
Manchmal schlummert über Jahre die Idee zu einem Foto in einem und wartet auf den richtigen Moment zur Umsetzung.
Ich hatte seit Jahren ein Bild vor Augen: eine Frau auf einer winzig kleinen Insel in einem ruhigen Waldsee, umgeben von Wasser. Die meisten dieser Ideen entstehen, wenn ich mit unserem Hund durch die Natur jogge und der Kopf komplett "auf Durchzug" geschaltet ist. Dann male ich mir das fertige Bild im Kopf aus. Die Umsetzung in die Realität kann dann schon mal ein paar Jahre dauern.. manchmal fehlt einfach ein entscheidender Baustein, z.B das richtige Model.
Als mir ein Freund im Frühjahr erzählte, dass seine Frau und er Nachwuchs erwarten, schoss mir diese Idee plötzlich wieder in den Kopf. Ein Babybauch-Shooting im Wasser - seine Frau, in einem enganliegenden Kleid mitten auf dem See. Auf einmal passte alles und ich fragte die beiden, ob sie Lust hätten, für ein freies Projekt für mich Model zu stehen.
Über die „Insel“ – ein kleiner, sandiger Fleck mitten im See – bin ich als Kind beim Schlittschuhlaufen das ein oder andere Mal gestolpert, aber ich habe diese seit Jahren nicht mehr gesehen. Seit dem lang andauernden Regen im Sommer 2017 ist der Wasserstand in allen Seen der Region deutlich erhöht, so dass ich nicht sicher war, ob es die Insel noch gibt. Vom Ufer aus war nichts zu sehen, aber ich hatte die Hoffnung, dass sie nur ganz knapp unter der Wasseroberfläche liegt und man noch darauf stehen könnte. Aber wie sucht man eine versunkene Insel..?
Was wäre ich ohne meine Brüder?! Den „großen“ Bruder habe ich gefragt, ob ich sein altes Surfbrett ausleihen darf, den „kleinen“ Bruder, ob ich seinen Lieferwagen leihen darf um das Surfbrett zum See zu transportieren. Ich habe fast eine halbe Stunde gebraucht um die Insel zu finden – leider 60 cm unter der Wasseroberfläche. Also für uns nicht nutzbar. Eigentlich kann man an fast jedem Ort schöne Bilder machen.. aber solange ich die "perfekte" Location für ein Bild nicht gefunden habe, habe ich leider immer wieder eine "Sperre" im Kopf.. bin unruhig und unzufrieden und denke die Ergebnisse können nicht gut werden. Also habe ich mir unseren Hund geschnappt und einige andere Seen abgeklappert und schließlich an anderer Stelle einen kleinen erhöht liegenden, "trockenen Fleck" im Wasser gefunden und war wieder optimistisch.
An einem Sonntagnachmittag im September haben wir uns dann bei uns im Garten getroffen und zum aufwärmen ein paar Bilder unter unserem Apfelbaum aufgenommen. Anschließend sind wir zum See gefahren und haben einen herrlichen Nachmittag mit nichts anderem verbracht als Fotografieren und herumblödeln.
Ich fotografiere ausschließlich Draußen und bin daher vom Tageslicht abhängig. Das bringt einige Schwierigkeiten mit sich. Man ist völlig abhängig vom Wetter und kann Termine und auch Ergebnisse nur bedingt planen. Ich habe mehrere Anläufe genommen, mich mit der Studio-Fotografie anzufreunden, aber die im Studio entstehenden Bilder fesseln mich nur selten. Sie atmen für mich nicht genug. Zudem fällt mir über die Jahre auf, dass fast immer Wasser eine große Rolle in meinen Bildern spielt. In der Regel steht nicht nur mein Model, sondern auch ich selbst mindestens knöcheltief im Wasser, wenn ich fotografiere - und manches mal frage ich mich anschließend, ob das Ergebnis nicht auch "trockenen Fußes" hätte erreicht werden können..
www.sandra-pfeiffer-fotografie.de/die-geschichte-zum-bild/die-insel-im-see/
Die Bilder sind stark verkleinert und daher nicht optimal in der Darstellung. In der Galerie "Portraits" findest du die "Best of" in höherer Qualität:
Sandra Pfeiffer-Fecht (Sonntag, 11 November 2018 13:57)
Liebe Mirjam,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar! :) Das Wasser war maximal 30 cm tief... :)
Das rote Kleid hat mich auch total begeistert! :) Ich habe bei uns im Garten einen Tag vor dem Shooting den alten Apfelbaum mit den roten Äpfeln als Location auserkoren und dachte: "Wie schade, dass wir kein rotes Kleid haben.." Dann kamen die beiden zum Shooting - und brachten eine Tasche mit - unter anderem mit zwei roten Kleidern! Manchmal klappt es halt auch ohne Absprache.. :D
Mirjam (Sonntag, 11 November 2018 08:00)
Liebe Sandra, Du machst so wundervolle Fotos. Deine Beschreibung der Idee und der Umsetzung gefällt mir sehr gut und ich kann es total nachvollziehen.
Wie sind denn die Models trocken auf die ‚Insel‘ gekommen? Oder war das Wasser rundrum nicht so tief?
Das rote Kleid mit den roten Äpfeln am Baum. So schön!!!
Ich gehe mal weiter lesen :).